Forschung

BREWEL – Simulation von Schiffen mit brechenden Wellen
2023 – 2026

In der Entwurfsphase werden numerische Verfahren zur Bestimmung des Widerstandes und zur Linienoptimierung eingesetzt. Auf Basis dieser Daten wird unter Berücksichtigung von Leistungsreserven eine Leistungsprognose erstellt. Sind die grundlegenden Entwurfsparameter, wie Länge, Breite, Tiefgang, Antriebseinheit etc. erstmals fixiert, sind auch die Baukosten weitestgehend festgelegt.

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Titel: BREWEL – Simulation von Schiffen mit brechenden Wellen
Laufzeit: 2023 – 2026
Projektmanager: Lars Lübke
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Projektträger: EuroNorm GmbH
Reg.-Nr.: 49MF230052

Eine korrekte Leistungsprognose in der Entwurfsphase ist somit unabdingbar für eine profitable Pro-jektdurchführung. Die finale Leistungsprognose erfolgt nach Vertragsabschluss auf Basis von Mes-sungen. Übersteigt die Prognoseungenauigkeit der numerischen Verfahren die berücksichtigten Leistungsreserven, sind kostenintensive Maßnahmen oder Konventionalstrafen kaum zu vermeiden. Eine hohe Prognosesicherheit ist somit für die Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar und muss höchstmöglich garantiert werden.

Bei Schiffen mit brechenden Wellen treten größere Differenzen zwischen den Berechnungsergebnissen und den gemessenen Widerstandswerten auf. Die berechneten Leistungswerte können Abweichungen zu den Messwerten von bis zu 20 % aufweisen. Diese Werte liegen weit außerhalb der üblichen Sicherheitsmargen und Erwartungswerte. Die Simulationen an anderen Einrichtungen haben ähnliche Abweichungen gezeigt. Die Berechnungen wurden mit unterschiedlichen RANSE-Lösern (Reynolds-averaged Navier Stokes Equations) und jeweils firmenspezifischen Einstellungen durchgeführt, so dass von einem generellen Fehler in den Berechnungsmethoden ausgegangen werden kann. Weiterführende Untersuchungen haben gezeigt, dass z.B. die Schwimmlage als Fehlerquelle ausgeschlossen werden kann. Als Fehlerursache wird das Wellensystem mit brechender Bugwelle angesehen. Es wird angenommen, dass die brechende Bugwelle in den Simulationen nicht korrekt erfasst wird und daraus resultierend auch die Welleninterferenzen zwischen dem Bug- und Heckwellensystem.

Im Rahmen des Forschungsthemas soll die Prognosesicherheit für Schiffe mit brechenden Wellen erhöht und in die Verfahrensanweisungen der SVA Potsdam eingearbeitet werden. Hierzu soll der Widerstand, das Wellenbild und das Nachstromfeld für unterschiedliche Schiffe gemessen und zur Validierung der Simulationen zur Verfügung gestellt werden. Im Fokus der numerischen Simulationen steht die nötige Gitterfeinheit, die Einbeziehung der Oberflächenspannung in den Simulationen und die Herausarbeitung der Unterschiede zwischen homogenen und inhomogenen Mehrphasenmodell. Die Berechnungen solle mit unterschiedlichen RANSE-Lösern und Vernetzungsstrategien durchgeführt werden.

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AKTIVRUDER – Innovatives Antriebs- und Manövriersystem
2023 – 2025

Der „Green Deal“ der Europäischen Union sieht das Ziel der Klimaneutralität der EU als Wirt-schaftsraum bis 2050 vor. Hierzu sollen unter anderem die verkehrsbedingten Treibhausgasemissio-nen um 90 % verringert werden. Weiterhin gibt es Hafenbehörden, die Schiffen einen Gebühren-nachlass gewähren, die mit geringeren Abgas- und/oder Schallemissionen einlaufen.

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Titel: Aktivruder – Innovatives Antriebs- und Manövriersystem
Laufzeit: 2023 – 2025
Projektmanager: Rhena Klose
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Projektträger: EuroNorm GmbH
Reg.-Nr.: 49MF220139

Aus den dargestellten Randbedingungen ergibt sich für die maritime Industrie die Notwendigkeit, Lösungen für die zu erwartenden Um- und Nachrüstungen der fahrenden Flotte sowie für Neubauten zu erarbeiten. Eine Lösung ist es, einen Hilfsantrieb für Schiffe zu entwickeln, der ausschließlich alternative grüne Energiequellen, wie bspw. wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen, verwendet und zur Nachrüstung aber auch für den Neubau geeignet ist. Dabei könnte ein autarkes elektrisches Subnetz mit Brennstoffzelle(n) an Bord installiert werden, das ein Aktivruder versorgt. Der Vortrieb des Aktivruders sollte so bemessen sein, dass Schiffe nur mit diesem Antrieb und ohne Hauptdiesel die Kanalfahrt durchführen, in Häfen einlaufen und dort manövrieren können. Die Energiequelle soll dafür ausgelegt sein, um in dieser Phase auch das Bordnetz zu versorgen, sodass die Dieselgeneratoren ebenfalls abgeschaltet werden können. Damit sind sämtliche CO2-Erzeuger und niederfrequente Schallquellen abgeschaltet, da neben den Abgasemissionen auch die Unterwassergeräusche im Fokus der IMO stehen.

Durch das Aktivruder sollen nicht nur die Manövriereigenschaften des Schiffes deutlich verbessert werden, sondern durch die Unabhängigkeit der Energiequelle auch eine Redundanz in der Propulsion und Steuerung zur Erhöhung der Sicherheit und Funktionalität erreicht werden. Während der Transitfahrt kann der Hilfsantrieb als Booster verwendet werden und der Hauptdiesel um diesen Leistungsbetrag reduziert werden, ohne an Dienstgeschwindigkeit einzubüßen.

Im Rahmen des Forschungsthemas leistet die SVA aufgrund ihrer Erfahrung mit strömungstechnischen Auslegungen von Propulsionssystemen und deren Erprobung im Modellmaßstab ihren Beitrag zu dieser Entwicklung durch detaillierte Untersuchungen der Umströmung und Geräuschentwicklung. Neben der strömungstechnischen Auslegung des Hilfsantriebes bestehend aus Ruder, Aktivruderpropeller und Düse für verschiedene Schiffstypen steht die hydrodynamische und hydroakustische Optimierung des Gesamtsystems bestehend aus Hauptantrieb und Aktivruder im Fokus. Die Erprobung des Systems erfolgt in umfangreichen Modellversuchen (Freifahrt-, Propulsions-, Manövrier-, Kavitationsversuche und Akustikmessungen).

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Skeg – Einfluss von Skegalternativen auf den Widerstandund die Gierstabilität
2022 – 2025

In Vorfelduntersuchungen hat sich gezeigt, dass Skegs einen erheblichen Einfluss auf den Schiffswiderstand haben. Voruntersuchungen zum Widerstand bei einem Zweischrauber bestätigen diesen Trend. Der Skeg hat jedoch einen wesentlichen Einfluss auf die Kursstabilität und den Aufwand beim Bau und Docken von Schiffen, so dass widerstandsärmere Ersatzsysteme unter Berücksichtigung dieser Faktoren entwickelt werden müssen.

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Titel: Skeg – Einfluss von Skegalternativen auf den Widerstand und die Gierstabilität
Laufzeit: 2022 – 2025
Projektmanager: Erik Schomburg
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Projektträger: EuroNorm GmbH
Reg.-Nr.: 49MF220037

In diesem FuE-Thema soll aufgezeigt werden, welchen Einfluss Skegalternativen, wie feste Finnen oder/und vergrößerte Ruderflächen, auf den Widerstand und den Leistungsbedarf sowie auf das Rollverhalten und die Kursstabilität haben. Leistungseinsparungen sorgen insbesondere bei alternativen Leistungsbereitstellungssystemen wie Batterien oder Brennstoffzellen aufgrund der skalierbaren Speichersysteme zu deutlichen Gewichts-, Raum- und Kosteneinsparungen. Da die angedachten Alternativen voraussichtlich keinen wesentlich höheren Bauaufwand verursachen, jedoch zu kumulierenden Gewichts- und Widerstandseffekten führen, stoßen widerstandsverringernde Maßnahmen bei Werften und Schiffsbetreibern vor allem vor dem Hintergrund steigender Kraftstoffpreise üblicherweise auf deutliches Interesse.

Im Vorhaben sollen Ersatzsysteme für den Skeg, welche die gleiche Gierstabilität bei einem verringertem Schiffwiderstand bieten, entwickelt werden. Die Entwicklung der Alternativen soll unter Verwendung nummerischer Strömungsberechnungen erfolgen. Modellversuche liefern Aussagen zum Leistungsbedarf sowie zum Roll- und Manövrierverhalten mit den Ersatzsystemen. Die Entwicklung soll für zwei verschiedenartige Zweischrauber erfolgen, da hier das größte Anwendungspotential gesehen wird. Es besteht die Grundannahme, dass eine voll umströmte Finne einen größeren Auftrieb bei gleicher Fläche erzeugen kann als ein im Rumpf integrierter Skeg. Diese These soll innerhalb des Forschungsthemas überprüft werden

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