Die Hauptursache für anthropogene Geräuschemissionen im Meer ist gegenwärtig der Lärm von Schiffspropellern. Akustikuntersuchungen von propellerinduzierten Geräuschen werden in Form von Wasserschall-, Körperschall- und Druckschwankungsmessungen sowohl im Modellversuch als auch für die Großausführung durchgeführt [1].
Die Modellmessungen zur Ermittlung der Kavitationsgeräusche werden im Kavitationstunnel durchgeführt. Dabei kommen Hydrofone (am Dummymodell oder im strömungsentkoppelten Wasserkasten), Beschleunigungssensoren und Drucksensoren zum Einsatz, die einen möglichst großen Frequenzbereich abdecken. Die Messungen und die anschließende Skalierung der Schallpegel auf die Großausführung erfolgen nach der von der ITTC empfohlenen Richtlinie [2], [3].
In der Schlepprinne werden neben Druckschwankungsmessungen auch Wasserschallmessungen mit einer Hydrofonzeile, bestehend aus 16 Einzelhydrofonen, bei der Vorbeifahrt des Schiffsmodells durchgeführt [3]. Mit dieser akustischen Kamera ist eine Unterscheidung und Lokalisierung von Schallquellen möglich, so dass unter anderem die Geräuschentstehung am Bug eines Modellschiffes von den propellerinduzierten Geräuschen getrennt werden kann.
Darüber hinaus werden Bordmessungen für unterschiedliche Fragestellungen bezogen auf das reale Schiff angeboten. Neben Wasserschallmessungen im Fernfeld mit Hydrofonen vom Beiboot aus sind auch Druckschwankungs- und Beschleunigungsmessungen auf dem Schiff möglich.
Themenbezogene Referenzen/Forschungsprojekte
[1] Schulze, R.: Hydroakustik, 5. SVA-Forschungsforum, Potsdam, 26. Januar 2012
[2] Klose, R.; Schulze, R.: Körperschallmessungen zur Prognose kavitationsbedingter Erosion an Schiffspropellern, Kolloquium Kavitation und Kavitationserosion, Ruhr-Universität Bochum, 08./09. Dezember 2014
[3] Klose, R.; Schulze, R.: Körperschallmessungen zur Prognose kavitationsbedingter Erosion an Schiffspropellern, 8. SVA-Forschungsforum, Potsdam, 29. Januar 2015
[4] Schulze, R.: Messung des Propulsions- und akustischen Verhaltens am Heavy Lift Vessel „Anne Sofie“ von SAL, Ges. zur Förderung der SVA, Potsdam, 27. Juni 2014